“Neue Wege in der Direktvermarktung”

Am 12.02. waren wir bei einer Veranstaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zu Gast. Gemeinsam mit ca. 30 Direktvermarktern haben wir zwei Vorträge gehört, die Chancen der Direktvermarktung aus sehr unterschiedlichen Perspektiven aufzeigen.

Im ersten Teil hat uns Frau Tubbe-Neuberg von der Landwirtschaftskammer die “harten Fakten” präsentiert.

Im sehr humorvollen Beitrag von Herrn Krenzer “Regional geht nur emotional” hat er uns sein erfolgreiches Konzept zur Vermarktung gezeigt. Mutig, humorvoll, polarisierend und ehrlich. Die anschliessende Verkostung seiner Apfelsherry-Kreationen war mein persönliches i-Tüpfelchen. Ganz schön lecker was man aus Apfel so machen kann.

Hier eine kurze Zusammenfassung der beiden Vorträge

Erfolgsfaktoren in der Direktvermarktung
Chancen und Herausforderungen der Direktvermarktung in unruhigen Zeiten

In der heutigen Zeit, in der Klimawandel, Nachhaltigkeit und ein bewusster Lebensstil mehr denn je im Fokus stehen, ergibt sich für regionale Direktvermarkter eine sowohl herausfordernde als auch chancenreiche Landschaft. Ulrike Tubbe-Neuberg von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen beleuchtete in ihrer Präsentation diese aktuellen Trends und deren Einfluss auf die Direktvermarktung. Sie machte deutlich, dass Verbraucher zunehmend Wert auf nachhaltige, regionale Produkte legen, jedoch oft widersprüchliche Erwartungen haben: Qualität und Natürlichkeit sind gefragt, doch soll es gleichzeitig bequem und erschwinglich sein.

Tubbe-Neuberg betonte, dass Regionalität und der direkte Kontakt zum Kunden noch immer große Chancen bieten, jedoch eine professionelle Herangehensweise erfordern. Direktvermarkter müssen authentisch ihre Werte leben, eine hohe Produktqualität garantieren und gleichzeitig innovative Marketingstrategien anwenden. Die Präsentation unterstrich die Bedeutung von sichtbarer Präsenz sowohl online (durch Websites und Social Media) als auch vor Ort (durch gute Ausschilderung und ansprechende Betriebsstandorte).

Die erfolgreiche Direktvermarktung setzt zudem auf solide betriebliche Grundlagen wie die Berücksichtigung von Arbeitszeit, Finanzierbarkeit, Standort und rechtlichen Rahmenbedingungen. Tubbe-Neubergs Schlussfolgerung: Auch kleine Betriebe können groß herauskommen, wenn sie Regionalität als Chance begreifen, sich professionell aufstellen und bereit sind, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und mit anderen zu kooperieren.

Dieser Ansatz erfordert nicht nur Engagement und Leidenschaft, sondern auch die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und die Direktvermarktung als integralen Bestandteil einer nachhaltigen, regionalen Wirtschaft zu verstehen.

Regional geht nur emotional

Jürgen H. Krenzer, ein überzeugter Regionalaktivist, teilte in seinem Vortrag “Regional geht nur emotional” wertvolle Einblicke, wie Authentizität und emotionale Verbindungen zum Kern erfolgreicher Regionalvermarktung werden.

Krenzer unterstreicht die Bedeutung, konsequent regional zu handeln, Authentizität in jedem Schritt zu wahren und die eigene Geschichte lebendig und mutig zu kommunizieren. Er fordert dazu auf, polarisierend zu sein und ein klares Bild dessen zu zeichnen, wofür man steht – und wogegen.

Dabei ist es essentiell, eine Welt um das Produkt herum aufzubauen, die Kunden fasziniert und bindet, sowie eine Community zu schaffen, die als Botschafter der Marke fungiert. Krenzer betont, dass Mitarbeiter an die Marke glauben müssen, um deren Botschaft authentisch nach außen zu tragen.

Sein Fazit: Durchhalten und niemals aufgeben sind Schlüssel zum Erfolg, denn Talent ist zweitrangig gegenüber Ausdauer und Leidenschaft.

Mehr dazu erfahrt ihr auf seiner Webseite: www.scheissreferent.de. Und seine wahr gewordene Vision der Vermarktung unter: https://rhoenerlebnis.de/

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Jörg Wilutzky

Ich habe mir "Lippe kauft regional" ausgedacht und bin leidenschaftlicher Hobbykoch und Geschäftsführer der designenergie Werbeagentur aus Dörentrup.

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